Case Study - ThermoTeam
- Melanie Wraniek
- vor 3 Tagen
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: vor 2 Tagen
ThermoTeam ist ein führender Anbieter von Ersatzbrennstoffen (EBS) mit Sitz in Retznei, Österreich. Das Unternehmen ist Teil eines Joint Ventures zwischen Lafarge Zementwerke GmbH (Holcim-Gruppe) und Saubermacher Dienstleistungs AG.
ThermoTeam verarbeitet jährlich über 100.000 Tonnen aufbereitete Abfälle und liefert Ersatzbrennstoffe zur Mitverbrennung im angrenzenden Zementwerk von LaFarge. Ziel ist die Reduktion fossiler Brennstoffe bei gleichzeitiger energetischer Verwertung von Industrie- und Gewerbeabfällen.

Ausgangslage und Herausforderungen
Mit steigenden Anforderungen an Effizienz, Sicherheit und Nachhaltigkeit standen ThermoTeam und seine Partner Lafarge/Holcim vor mehreren Herausforderungen im Recyclingprozess:
Unklare Volumenströme entlang der Förderlinien erschwerten die präzise Anlagensteuerung
Bandwaagen sind in bestimmten Anwendungen eher ungenau und erfordern ständige aufmerksamkeit der Betreiber
Volumenangaben spiegeln die tatsächliche Auslastung oft besser wieder als Tonnen/Stunde
Steigende Brandrisiken, insbesondere durch Akkus und reaktive Stoffe in heterogenem Inputmaterial
Wunsch nach höherem Durchsatz, ohne die Betriebssicherheit zu gefährden
Minimierung ungeplanter Stillstände, insbesondere im Hinblick auf die Versorgungssicherheit für Lafarge
Integration von SAMsoric Maschinenschutzsysteme
Zur Lösung dieser Herausforderungen implementierte ThermoTeam in enger Kooperation mit SAMsoric ein umfassendes Systemkonzept zur Echtzeitüberwachung und Prozesssicherheit von Materialströmen.
Die zentralen Komponenten:
Volumenstrommessung mit SAMsoric VOLPower
Mittels innovativer 3D-Bildgebende Verfahren und Sensorfusionstechnologie misst SAMsoric kontinuierlich den Materialquerschnitt und Volumenstrom auf allen Förderlinien. Diese Daten ermöglichen:

Echtzeitoptimierung des Materialflusses
Genaue Chargenrückverfolgung
Vermeidung von Über- oder Unterlastleistungen in der Anlage
an relevanten Maschinen und Anlagenteilen. Hierdurch wurde eine bessere Ausnutzung der Anlagentechnik und eine signifikante Erhöhung der Durchsatzleistung erzielt.

Brandverhütung durch SAMsoric HSD-Sensoren
Zur Detektion potenzieller Brandquellen wurden SAMsoric HSD-Sensoren (Heat, Smoke & Detection) an zentralen Punkten des Prozesses installiert –insbesondere in Übergabebereichen, Bunkern und vor und/oder nach den Shreddern.
Die Sensoren detektieren:
Lokale Temperaturanstiege
Schwelvorgänge
Auffällige thermische Objekte (z. B. Akkus)
Bei einer Alarmmeldung wird automatisch die Fördereinheit gestoppt, das betroffene Segment isoliert und ggf ein Lösch- oder Kühlsystem aktiviert.

Intelligente Systemintegration mit Lafarge/Holcim
Ein zentrales Element der Lösung war die nahtlose Anbindung an das ERP- und Prozessleitsystem von Lafarge/Holcim. So werden sicherheitsrelevante Informationen aus dem ThermoTeam-Werk direkt in den Versorgungsprozess der Zementlinie integriert:
Automatischer Stopps bei Temperatur- oder Volumenanomalien
Datenübergabe zur Performanceanalyse
Frühwarnmeldungen bei Unregelmäßigkeiten im Input
Ergebnisse und Nutzen
Ergebnisse und Nutzen - Kennzahlen | Vorher | Nach der Integration von SAMsoric VOLPower |
---|---|---|
Durchsatzleistung | ca. 18–20 t/h | über 24 t/h (+20–25 %) über 24 t/h (+20–25 %) |
Brandbezogene Stillstände | 2–3 Zwischenfälle/Jahr | |
Materialzufuhr / Optimierung Durchsatz und Anlagenauslastung | ±15 % | < ±3 % (dank Volumenstromdaten) |
Erkannte Hitzequellen mit potentieller Brandgefahr | Vereinzelt | frühzeitige Erkennung in jedem Fall |
Fazit
Die Integration der SAMsoric Maschinenschutzsysteme bei ThermoTeam zeigt exemplarisch, wie moderne Sensorik in der industriellen Abfallverwertung sowohl die Sicherheit als auch die Effizienz signifikant steigern kann. Die Kombination aus präziser Volumenstrommessung und thermischer Gefahrenfrüherkennung ermöglicht nicht nur einen höheren Durchsatz, sondern auch eine nahtlose, störungsfreie Versorgung kritischer Industriepartner wie Lafarge/Holcim.
ThermoTeam positioniert sich damit als Technologieführer im Bereich sicherer, planbarer Ersatzbrennstoffproduktion der Zukunft.
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